Berufe wie der des Lehrers sind sehr beliebt und bei Schulabgängern gefragt. Nicht wenige von ihnen lassen sich vor allem von einer Verbeamtung begeistern. Der Beamtenstatus ist auch heute noch sehr gefragt und über viele verschiedene Berufe zu erreichen. Die Vorteile, die er mit sich bringt, werden von vielen Anwärtern als sehr attraktiv empfunden. Das Beamtentum weist aber auch einige Nachteile auf. Welche Vorteile und welche Nachteile sprechen für oder gegen eine Beamtenlaufbahn?
Besonders sicherer Job: Kündigung nur schwer möglich
Kaum eine Berufsgruppe weist eine so hohe berufliche Sicherheit auf, wie die der Beamten. Im öffentlichen Dienst sind Beamte nahezu unkündbar. Nach einer dreijährigen Probezeit werden Beamte auf Widerruf, zu Beamten auf Lebenszeit. Aber auch nach dem Überstehen der Probezeit kann das Beamtentum wieder aufgehoben werden.
Dafür muss jedoch nachgewiesen werden, dass die Verbeamtung mittels Zwang, arglistiger Täuschung oder Bestechung erschlichen wurde. Außerdem kann sie auch nachträglich aufgehoben werden, wenn dem Dienstherrn eine Verurteilung aufgrund einer Straftat nicht bekannt war. Leisten sich Beamte schwere Verfehlungen, werden sie vorzeitig in den Ruhestand geschickt oder beurlaubt.
Finanzielle Vorteile gehören dazu
Auch finanziell sind Beamte abgesichert. Das Gehaltsniveau liegt in der Regel über dem von normalen Beschäftigten. Als Staatsdiener sieht man sich auch keinen Gehaltsverhandlungen ausgesetzt, sondern erhält eine einheitliche Besoldung und Altersversorgung, je nach Grad der Verbeamtung. Das Einkommen wird verbessert, da Beamte keine Sozialversicherungsbeiträge errichten müssen und jeden Monat ihr Gehalt pünktlich erhalten.
Berufe, die eine Verbeamtung zur Folge haben, bringen außerdem eine sehr große Familienfreundlichkeit und Sicherheit. Als Lehrer leistet man einen großen Teil der Arbeitszeit zuhause. Dadurch ist die Work-Life-Balance ausgeglichen. Auch muss man sich bei längeren Auszeiten, die oft bei Familien mit Kindern vorkommen können, keine Gedanken vor beruflichen Nachteilen machen.
Diese Sicherheit und Vorteile sind in der Privatwirtschaft nicht denkbar. Dadurch erhalten Beamte bessere Konditionen und zum Teil auch Sonderkonditionen bei Banken. Da Beamten nahezu unkündbar sind und das Gehalt gesichert ist, erhalten Kreditinstitute eine höhere Sicherheit und gewähren Finanzierungen zu kleineren Zinsen. Das ist besonders beim Hauskauf wichtig und interessant. So können Interessante auch heute noch ganz bequem online einen Beamtenkredit suchen und dabei viel Geld sparen.
Weitere Sicherheit und Vorteile einer Verbeamtung sind:
- eine private Krankenversicherung kostet in der Regel so viel, wie die staatliche,
- eine günstigere Berufsunfähigkeitsversicherung,
- Sonderkonditionen bei der sozialen Absicherung,
- ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bei notwendigen und freiwilligen Versicherungen.
Bessere Rentenregelung
Als Beamter erhält man keine Rente, sondern eine Pension. Diese fällt normalerweise deutlich höher als Renten aus. Dadurch müssen Staatsdiener nicht privat noch in die Rentenkasse einzahlen, was zur Folge hätte, dass man jeden Monat weniger Geld auf dem Konto hat. Der öffentliche Dienstherr muss seinen Staatsdienern eine sogenannte Versorgungszusage garantieren. Dadurch muss er ihnen eine angemessene Alimentation gewähren, was eine deutlich höhere Versorgung im Alter bedeutet. Die durchschnittliche Rente von Beamten ist fast doppelt so hoch wie die eines Durchschnittsrentners.
Anfang 2017 gab es etwa 1,65 Millionen Versorgungsempfänger und etwa 21 Millionen Rentner, die eine gesetzliche Rente bezogen. Während für die ehemaligen Beamten 66,75 Milliarden Euro aufgewandt wurden, wurde an die gesetzliche Rente 269 Milliarden Euro ausbezahlt. Es gibt also fast zwanzigmal mehr Rentner als Pensionierte, für sie wurden aber weniger als fünf Mal so viel Geld aufgewandt.
Pensionsberechnung richtet sich nach letzter Besoldungsgruppe
Ausschlaggebend für die Pension ist die Besoldungsgruppe der letzten zwei Jahre vor der Pensionierung. Ein Staatsdiener im Ruhestand erhält pro Dienstjahr 1,79375 Prozent seines Gehalts in den letzten beiden Jahren im Dienst. Verdient ein Richter zum Beispiel in seinen letzten zwei Jahren seiner Laufbahn 8.000 Euro und hat 35 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet, erhält er eine Pension in Höhe von knapp 4.600 Euro.
Ein normaler Angestellter, der während seiner Anstellung 2.500 Euro monatlich verdient hat, erhält eine gesetzliche Rente von maximal 1.142 Euro. Ein Beamter, zum Beispiel ein Wachtmeister, der in den letzten zwei Jahren seines öffentlichen Dienstes dieselbe Summe verdient hat, erhält eine Höchstpension von bis zu 1.800 Euro.
Nachteile des Beamtentums
Natürlich gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, wenn man sich für eine Verbeamtung entscheidet. Diese Nachteile gehören dazu:
- Kein Streikrecht: Als Staatsdiener besitzt man kein Streikrecht. Man verpflichtet sich bei der Berufung gegenüber dem Staat der Gesetzestreue und dem Gehorsam. Dadurch ist ein Streik kategorisch ausgeschlossen. Außerdem besitzen Beamte keine freie Aufgabenwahl, weswegen sie zwingend die Aufgaben übernehmen müssen, die ihnen zugetragen werden. Das bedeutet auch, dass ein Staatsdiener wenig Mitspracherecht hat, wenn der öffentliche Dienstherr ihn in eine andere Abteilung oder Behörde versetzen möchte.
- Gesetzestreue: Auch im Ruhestand sind die Beamten verpflichtet, sich kompromisslos dem Gesetz zu beugen. Leistet man sich auch nach der Pensionierung Straftaten, kann das dazu führen, dass man seine Pension verliert.
- Mitunter hoher Druck: Während des öffentlichen Dienstes sehen sich die Beamten einer hohen psychischen Belastung (gerade als Lehrer) ausgesetzt. Die Abwesenheitsquote bei Beamten ist etwa ein Prozent höher als bei Angestellten. In vielen Fällen sind psychische Erkrankungen ein Grund für die Dienstunfähigkeit, die von Stress verursacht werden.
- Keine Familienversicherung: Da Beamte meistens privat krankenversichert sind, können Familienmitglieder wie Kinder nicht kostenlos familienversichert werden. Es ist also nicht alles Gold, was glänzt und eine Verbeamtung bringt auch einige Nachteile mit sich.
Fazit
Eine Verbeamtung ist für viele Arbeitssuchende ein ausschlaggebendes Argument für eine Karriere. Als Beamter hat man sein Leben lang viele Vorteile. Neben der maximalen Sicherheit, die man in keiner anderen Branche erhält, können sich Staatsdiener auch über Sonderkonditionen bei Banken und Versicherungen freuen. Vor allem entscheiden sich immer noch viele für die Beamtenlaufbahn, da sie große Sicherheit auch im Alter erwarten. So ist die Pension von Versorgungsempfänger nahezu doppelt so hoch wie die staatliche Rente eines deutschen Durchschnittsrentners.
Dennoch sollte man sich auch über die Nachteile bewusst sein, die das Beamtentum mit sich bringt. Neben dem Streikrecht, auf dem man verzichten muss, hat man kein Mitspracherecht bei einer Versetzung. So kann der Dienstherr sich für eine Versetzung in eine andere Behörde oder Abteilung entscheiden, die man hinnehmen muss.
Linktipps:
Bild: Mr. Nico/photocase.de
Michael Hagelmann
Der einzige wirkliche Nachteil besteht in der Möglichkeit des Dienstherrn, dem Beamten die gewünschten Aufgaben zuweisen und ihn versetzen zu können. Kein Streikrecht ist sicher kein großer Verlust. Gesetzestreue wird auch von allen Arbeitnehmern erwartet und einen besonderen Leistungsdruck gibt es ganz sicher nicht nur bei den Beamten. Dass die Abwesenheitsquote bei den Beamten höher ist als bei anderen Arbeitnehmern ist vollkommen klar. Da muss niemand wegen der Abwesenheit um den Bestand des Arbeitsplatzes fürchten. Im Gegenteil wird er noch schön versorgt. Dass ohne eigene Beiträge am Ende die Pension um ein Vielfaches höher ist als die gesetzliche Rente ist ein Skandal und eine nicht zu rechtfertigende Ungerechtigkeit. Es wird höchste Zeit, den Status des Beamtentums nur auf die Berufe zu beschränken, die mit hoheitlichen Aufgaben im Rahmen der Judikative und der Sicherheit angesiedelt sind. Das heutige System ist zudem nicht mehr lange bezahlbar. Das Geld sollte besser gezielt zur Vermeidung von Altersarmut eingesetzt werden.
Ursula Schneider
Die freie Wirtschaft hat manchmal ohne Not ihre Beliebtheit bei den Arbeitssuchenden verspielt. Ein Vorteil des Beamtentums würde nicht erwähnt: Der Anteil der älteren Beamten ab 50! In der freien Wirtschaft werden ältere Arbeitnehmer gerne an die frische Luft gesetzt. Und dann so gut wie chancenlos, eine Stelle in ihrem erlernten Beruf zu finden. Beamten passiert das nicht. Sie können den Beruf bis zur Pensionierung behalten!
Herbert Wiesel
Sie haben vergessen, dass bei Beamten drei Jahre Studienzeit auf die Rentenjahre addiert werden. dadurch hat der Richter Anspruch auf fiktive 38 Jahre.
Zudem haben Beamte nach fünf Berufsjahren einen Anspruch auf Berufsunfähigkeitsrente. Die läge nach 5 Jahren aktuell bei ca. 1650€.
Wer diese ausserhalb des Beamtenerwerbs versichern will, hat hohe Prämien zu zahlen.
Stef M.
Es kann jeder, welcher die Voraussetzungen erfüllt, den Beamtenberuf ergreifen. Es gibt viele Berufssparten… . „Aber in der freien Wirtschaft verdient man ja mehr.“ Nicht jammern – sondern handeln.