Der Lebenslauf

Lebenslauf und Anschreiben ergeben zusammen die Visitenkarte, mit der Sie sich bei einem Unternehmen vorstellen. Beide müssen sich sinnvoll ergänzen: Der Lebenslauf stellt Ihren Werdegang prägnant und auf einen Blick dar. Das Anschreiben setzt sinnvolle Highlights und unterstreicht Ihre Motivation.

Aufbau des Lebenslaufs

Achten Sie beim Aufbau des Lebenslaufs darauf, dass er auf den ersten Blick erkennen lässt, warum Sie als Absolvent mit Ihren Qualifikationen und Fähigkeiten zur ausgeschriebenen Position passen. Daher sollte Ihr Lebenslauf am besten folgendermaßen gestaltet sein: 

Deckblatt – ja oder nein?

Überlegen Sie sich, ob Sie ein Deckblatt verwenden wollen, auf dem Ihr Foto, Ihre Adresse und persönlichen Daten Platz finden. Dazu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Manche Personalverantwortliche schätze es sehr, dass sie so sehen können, dass sich jemand Mühe gegeben hat sowie als Rahmen zur Bewerbung.

Es hängt hier auch immer davon ab, mit welchem Abschluss Sie sich bewerben. Wer zum Beispiel ins Marketing möchte, sollte hier mehr Wert auf eine umfangreiche Bewerbung mit einem schönen Rahmen legen. Wer sich als Ingenieurin oder Informatiker vorstellt, sollte hier eher auf den Punkt kommen und stattdessen den Lebenslauf sehr übersichtlich und informativ gestalten.

Es gibt auch noch eine rein praktische Überlegung: Heute bewerben Sie sich meistens über das Online-Bewerbungsportal eines Unternehmens oder aber per E-Mail. Wenn sich nun eine Recruiter Ihre Unterlagen auf einem Laptop anschaut, wird er eher schnell zur Ansicht des Lebenslaufs wechseln und sich dem Deckblatt nur kurz widmen.

Notwendig ist ein Deckblatt also nicht und den Lesefluss erleichtert es auch nicht unbedingt. Genauso gut können Sie sich dazu entschließen, alles auf der ersten Seite Ihres Lebenslauf zu platzieren, so dass man sich neben den Angaben zu Ihren Stationen auch gleich ein Bild von der Person dahinter machen kann.

Wieso ist das sinnvoll?

Ein Personaler bekommt zahllose Bewerbungen. Diese muss er in kurzer Zeit erfassen und zügig Entscheidungen treffen. Wenn Sie also einen interessanten Lebenslauf vorzuweisen haben und auch direkt ein professionelles, sympathisches Foto hinzufügen, setzen Sie einen kleinen Anker im Gedächtnis Ihres Gegenübers.

Die Idee des Ankers im Lebenslauf sollten Sie wiederholt anwenden und daher immer Namen, Daten, Zahlen nennen, um mit konkreten Angaben im Gedächtnis zu bleiben.

Sie starten also Ihren Lebenslauf mit dem Foto auf der rechten Seite und Ihren Kontaktdaten und persönlichen Angaben dazu auf der linken Seite. Dabei können Sie Ihre Angaben einfach untereinander schreiben, ohne die überflüssigen Erklärungen wie Name, Vorname, Straße etc. dazu. Die Angaben zu Ihrem Geburtsdatum machen Sie einfach folgendermaßen: Geboren am 23.5.1981 in Heidenheim.

Wichtig: Lassen Sie persönliche Angaben wie Familienstand, Konfession etc. weg. Selbstverständlich gehören auch Eltern und Geschwister nicht in Ihre Bewerbung.

Gliederung des Lebenslaufs

Auch hier steht als wichtigster Grundsatz wieder an erster Stelle: Zeigen Sie Ihrem Gegenüber schnell und übersichtlich, was Sie an Erfahrung und Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle mitbringen. Ganz wichtig ist zum Beispiel eine klare Chronologie. Dabei kann der Lebenslauf sowohl chronologisch als auch umgekehrt chronologisch aufgebaut sein. Meistens – vor allem bei Kandidaten mit Berufserfahrung – bietet es sich allerdings an, den Lebenslauf umgekehrt chronologisch aufzubauen. Einfach, weil natürlich die letzte Berufserfahrung meistens auch die wichtigste ist.

Überlegen Sie, wie sich Ihr Lebenslauf sinnvoll gliedern lässt. Grundsätzlich bietet sich eine Einteilung nach Ausbildungsweg, Praktischer Erfahrung, Nebentätigkeiten, Sonstigen Kenntnissen und Fähigkeiten und Hobbys an. Wer bereits Berufserfahrung mitbringt, sollte dann an erste Stelle „Berufserfahrung“ setzen.

Wenn Sie als Absolvent und Berufseinsteiger viele praktische Erfahrungen in Form von Praktika, Werkstudentenjobs oder auch in Form einer Ausbildung anzubieten haben, können Sie auch variieren und Ihre Berufserfahrungen an erster Stelle im Lebenslauf behandeln.

Denn oft genug ist ein Studium die formale Voraussetzung für eine Stelle, aber wesentlich entscheidender als Kriterien sind die Erfahrungen, die Sie bereits sammeln konnten. Daher können Sie bei den einzelnen Stationen, die Ihre Praxis vermitteln sollen, auch ausführlich darlegen, was Sie bei diesen einzelnen Stationen geleistet haben.

Führen Sie an dieser Stelle all die Punkte auf, die zur ausgeschriebenen Stelle passen. Wenn einer Ihrer Jobs, die Sie zur Studienfinanzierung angenommen haben, zum Profil passt, gehört auch dieser dazu.

Ein Beispiel:

Nehmen wir einmal an, Sie bewerben sich auf eine Stelle als Ingenieursabsolvent im Technischen Vertrieb. Dabei müssen Sie neben dem technischen Background auch Vertriebs-Know-how mitbringen und das entsprechend in Ihrem Lebenslauf ausführen. Wenn Sie also im Laufe Ihres Studiums länger in einem Call-Center gearbeitet haben, wäre das zum Beispiel eine wichtige Station in Ihrem Lebenslauf, die Vertriebserfahrung und -kompetenz vermittelt. Auch Ihre Ehrenämter sollten Sie an diesem Punkt genauer unter die Lupe nehmen. Haben Sie vielleicht im Rahmen der Studentischen Unternehmensberatung an Ihrer Hochschule den Kontakt zu den Kunden gehalten und neue Kunden akquiriert? Dann wäre auch das eine Station, die zu Ihren berufsrelevanten Praxiserfahrungen gehören würde.

Bei jeder einzelnen Station machen Sie genaue Angaben zum Arbeitgeber (Name mit korrekter Firmierung, Ort, eventuell ein paar Angaben zur Branche und zur Größe) und der Art Ihrer Tätigkeit (Abschlussarbeit, Werkstudent, Praktikant).

Dann führen Sie über drei bis vier Zeilen ausführlich aus, wie Ihre Aufgaben aussahen und was genau Sie dabei geleistet haben. Vertrauen Sie nicht darauf, dass man diese Angaben schon anhand der Zeugnisse nachlesen kann. Diese Arbeit wird man sich erst dann machen, wenn Ihre Bewerbung vorab überzeugt.

Zwei Beispiele:

Sie bewerben sich jeweils auf eine Stellenanzeige auf eine Stelle im Qualitätsmanagement und in derProduktion. Für beide Bereiche bringen Sie aus Ihrem Studium der Verfahrenstechnik entsprechendes Know-how mit. In Ihren Praktika hatten Sie den Schwerpunkt eher im Bereich Qualitätsmanagement, waren natürlich eng in der Produktion eingebunden. Indem Sie nun die Aufgaben in den Praktika beschreiben, streichen Sie im Lebenslauf für die Stelle in der Produktion diese Erfahrungen mehr heraus, umgekehrt bei der Bewerbung für die Stelle im Qualitätsmanagement.

Im Punkt “Ausbildungsweg” führen Sie Stationen wie Schule und Studium auf, eventuell findet hier Ihr Wehr- oder Ersatzdienst Platz. Beschreiben Sie hier auch genau, um welchen Studiengang es sich handelt, also “Studiengang Fahrzeugtechnik, Abschluss Diplom-Ingenieur (FH) oder Ingenieur (BA)”, so dass sich Ihre Qualifikation auch einordnen lässt.

Wenn Sie bereits an Ihrer Abschlussarbeit schreiben, nennen Sie hier auch das Thema und fügen Sie auch hinzu, wenn Sie die Arbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen erstellen.

Noten und andere Erfolge angeben

Alle Noten, die Sie als Abschlussnoten angeben können, sollten Sie auch angeben. Dazu gehören zum Beispiel Ihre Abiturnote oder auch Zwischennoten im Bachelor. Viele Personalverantwortliche wissen durchaus, dass sich diese Noten normalerweise während des Studiums verbessern. Allerdings sollten Sie immer darauf gefasst, dass es Fragen zu Ihren Noten im Vorstellungsgespräch geben kann. Hier sollten Sie dann ein paar Argumente parat haben.

Wer sich mit Berufserfahrung bewirbt, sollte im Lebenslauf auch mit Erfolgen argumentieren. Zum Beispiel, in dem Sie auf Ihr Verkaufstalent verweisen:

  • Steigerung des Umsatzes durch innovativen Vertriebsansatz um 10 Prozent (1 Mio. Euro auf 1.1 Mio. Euro)
  • Verringerung der Stückkosten durch Reorganisation der Produktion um 5 Prozent
Weitere Stationen im Lebenslauf aufzeigen

Weitere sinnvolle Punkte Ihres Lebenslaufs können mögliche Auslandsaufenthalte sein. Bei Absolventen kann es auch wichtig sein, auf mögliche Nebentätigkeiten zu verweisen. Selbst wenn diese nichts mit Ihrem Studium zu tun hatten, können sie eben verdeutlichen, dass diese zur Finanzierung Ihres Studiums beigetragen haben. Diese Nebenjobs brauchen Sie allerdings nicht ausführlicher beschreiben. Auch Zeugnisse können Sie hier weglassen.

Unter dem Punkt “Sonstige Kenntnisse und Fähigkeiten” werden Angaben zu Ihren Sprach- und EDV-Kenntnissen gemacht. Wenn Sie formale Nachweise Ihrer Sprachkenntnisse haben, zum Beispiel in Form eines TOEFL-Tests, geben Sie das an. Ansonsten müssen Sie eine Selbsteinschätzung vornehmen. Die Einteilung der Kenntnisse reicht dabei von Schulkenntnisse, gute Kenntnisse in Wort und Schrift, sehr gute Kenntnisse in Wort und Schrift und Verhandlungssicher, wobei letzteres kurz vor den Fähigkeiten eines Muttersprachlers steht. Bei Ihrer Einschätzung sollten Sie auch recht genau vorgehen, denn Sie können davon ausgehen, dass, wenn in der Stellenanzeige “sehr gute Kenntnisse” verlangt werden, ein Teil des Vorstellungsgesprächs auf Englisch stattfinden wird.

Auszeichnungen, Ehrenamt und Hobbys

Wenn Sie Auszeichnungen erhalten haben, können diese an dieser Stelle eingefügt werden. Auch wenn Sie sich neben Ihrem Studium oder Beruf ehrenamtlich engagieren, gehören diese hierhin. Wobei wichtig ist zu betonen, dass es bei Ihnen liegt, ob Sie etwas dazu sagen möchten. Meistens nutzen Interviewer diese Angaben, um einen lockeren Start ins Vorstellungsgespräch zu haben. Allerdings erlangen wir natürlich auch viele Kenntnisse, wenn wir uns in einem Verband oder Verein engagieren. Vor allem Schlüsselqualifikationen, die so genannten Soft skills, lassen sich so wunderbar aufzeigen.

Ort und Datum einfügen

Am Ende fügen Sie noch Ort und Datum hinzu. Wenn Sie den Lebenslauf digital versenden, benötigen Sie keine Unterschrift.

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