[gehalt.de] Lohnt es sich eigentlich, vier bis fünf Jahre in eine Promotion zu investieren? Und wenn ja – in welchen Berufsgruppen macht sich der Doktortitel am stärksten beim Gehalt bemerkbar? Das Hamburger Vergleichsportal Gehalt.de hat anhand von 30.676 Vergütungsdaten von Berufseinsteigern ermittelt, wie eine Promotion das Jahreseinkommen verschiedener Berufsgruppen beeinflusst. Neben Studiengängen wie BWL, Jura und Geisteswissenschaften wurde unter anderem auch die Branche Forschung und Entwicklung untersucht.
Knapp 80.000 Euro im Jahr für Juristen mit Doktortitel
Ingenieure und Naturwissenschaftler erhalten mit einem Doktortitel rund 12.000 Euro mehr als ihre Kollegen mit Masterabschluss. Spitzenreiter sind allerdings promovierte Juristen, denn mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von circa 78.300 Euro übertreffen sie das Gehalt eines Master-Absolventen um 33.000 Euro.
Geringer Gehaltssprung bei BWL und Geisteswissenschaften
Doch nicht in jedem Fachbereich lohnt die Promotion: Beschäftigte mit einem Abschluss in BWL verdienen mit einem Doktortitel 6.460 Euro mehr im Jahr als ihre Kollegen, die einen Master absolviert haben. Auch bei den Geisteswissenschaftlern macht sich der Titel zum Berufseinstieg kaum bemerkbar: Mit einem Einstiegsgehalt von 38.000 Euro beträgt die Differenz gerade einmal 5.400 Euro.
„Während Ingenieure in der Regel direkt in die gut bezahlende Industrie einsteigen, arbeiten Geisteswissenschaftler oft weiterhin an Hochschulinstituten, die über entsprechend weniger Kapital verfügen“, erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Gehalt mit Doktortitel nach Studienfach. Quelle: Gehalt.de
Allerdings muss man hier hinzufügen, dass für manche Stellen ein Doktortitel – wenn auch nicht ausdrücklich ausgeschrieben – vorausgesetzt wird: Wer sich einmal in (politischen) Stiftungen, Verbänden oder staatlichen Institutionen umschaut, wird bei vielen Referentinnen auf Promovierte treffen. Da feste Stellen seltener vergeben werden als zum Beispiel in der freien Wirtschaft, kann die Promotion hier einen wichtigen Pluspunkt bedeuten.
Doktortitel in der Forschung und Entwicklung bringt 11.000 Euro mehr
Promovierte Beschäftigte erreichen in der Forschung und Entwicklung ein Gehalt von 57.500 Euro im Jahr – rund 11.000 Euro mehr als Master-Absolventen, die in diesem Bereich tätig sind. Ähnlich verhält es sich in der Bankenbranche. Hier wird die Tätigkeit eines promovierten Mitarbeiters mit knapp über 10.000 Euro höher vergütet als die eines Master-Absolventen. Die Differenz zum Jahreseinkommen eines Bachelor-Absolventen beträgt 20.000 Euro.

Gehalt mit Doktortitel nach Branche. Quelle: Gehalt.de
Promotion in der Autoindustrie und großen Konzernen besonders profitabel
In der Autoindustrie profitieren Promovierte ebenfalls stark von ihrem Titel: 74.930 Euro jährlich erhalten sie in diesem Wirtschaftszweig. Das sind 20.000 Euro mehr als Berufseinsteiger mit Masterabschluss verzeichnen können.
„Eine Promotion ist oft ein Türöffner für höhere Positionen und vor allem in großen Konzernen können Angestellte von einem Doktortitel profitieren“, schließt Bierbach ab.
Zur Methodik:
Das Vergleichsportal Gehalt.de hat 30.676 Gehaltsdaten von Berufseinsteigern mit Bachelor-, Master sowie Doktortitel verglichen. Hierbei wurden die Parameter Studienfach (Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Geisteswissenschaften, BWL, Jura) sowie die Branche (Banken, Forschung/Entwicklung, Autoindustrie) betrachtet. Bei allen Beschäftigten handelt es sich um Fachkräfte ohne Personalverantwortung. Das Ranking wurde nach dem Median sortiert. Bei allen Gehältern handelt es sich um Jahresbruttoangaben.
Der Median beschreibt die Mitte aller Daten: 50 Prozent liegen über dem Wert, 50 Prozent darunter. Der Median ist daher genauer als der Durchschnittswert, der durch Ausreißer verzerrt werden kann. Q1 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen unter diesem Wert, Q3 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen über diesem Wert.
Über GEHALT.de
GEHALT.de ist das führende Gehaltsportal im deutschsprachigen Raum. Jeden Monat unterstützt die Webseite über 3 Millionen ArbeitnehmerInnen mit vielfältigen Services und wertvollen Entscheidungshilfen. Das Onlineportal bietet einen kostenfreien Zugang zu aktuellen Gehaltsdaten und verfügt über die größte Vergütungsdatenbank in Deutschland.
Studand
Ein Doktorand ist ein Anwärter auf einen Doktortitel. Einen Doktoranden mit Titel gibt es also nicht (Master oder Bachelor sind akademische Grade, kein Titel). Und das Wort „Masteranden“ habe ich zum Glück noch an keiner anderen Stelle gelesen oder gehört. Fände es gut wenn es dabei bleibt. Jemand mit einem Doktortitel ist einfach ein Doktor. Eird bei diesen Artikeln eigentlich noch Korrektur gelesen oder ist das mittlerweile nicht mehr wichtig weil der Konsument dieser Texte sowieso keinen Respekt mehr verdient? Fehler können ja passieren und ich will auch der Autorin keinen Vorwurf machen aber sowas offensichtliches muss doch irgendwem im Team auffallen? Oder werden die Artikel einfach nur noch durchgewunken? Auch Online Journalismus sollte eine gewisse Qualität haben wenn er ernst genommen werden will. Wie auch immer die Strukturen hinter dieser Seite sind, kontrolliert doch bitte die Artikel bevor sie gepostet werden. Nochmal: Kein Vorwurf an die Autorin!
Ute Blindert
Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und Kommentieren! Die angemerkten Punkte sind mir tatsächlich beim Übernehmen des Textes durch die Lappen gegangen. Masteranden und Bacheloranden kenne ich allerdings durchaus – und bin da etwas leidenschaftslos. Es sind halt die Studierenden, die gerade ihren Master oder Bachelor machen.
Stepka
Wenn Sie schon solche Kritik äußern, dann fangen Sie doch bitte bei sich selber an:
(a) Korrekturlesen vorm Abschicken hätte Ihrem Kommentar sprachlich auch gutgetan.
(b) Es gibt auch _keinen_ Doktortitel. Dieser ist nämlich ebenso ein akademischer _Grad_ wie der Bachelor oder Master. (Titel sind verliehene Auszeichnungen wie Professor oder Bürgermeister; erworbene akademische „Titel“ sind daher durchweg Grade.)
(c) Die Bezeichnungen „Masterand“ oder „Bachelorand“ mögen sprachlich zweifelhaft sein; im alltäglichen Umgang an Hochschulen sind sie nichtsdestotrotz mittlerweile verbreitet.
Ute Blindert
Es stimmt: Der Doktortitel ist tatsächlich der höchste akademische Grad. Das wusste ich auch nicht. Danke fürs Aufschlauen.
Lukas
Die Tabelle stimmt auch in einem weiteren Punkt nicht:
Es gibt keine Juristen, die auf Bachelor oder Master studieren. Es gibt hier nur das Staatsexamen. Die Gehaltszahlen müssen also frei erfunden sein!
Ute Blindert
Na klar! Und die Erde ist eine Scheibe;-)
N
Woher stammen die Zahlen denn für Bachelor und Master Juristen?
Ute Blindert
Alle Zahlen stammen von gehalt.de, wie im Artikel gekennzeichnet. Und ja, wir wissen, dass es bei den Juristen andere Abschlüsse gibt.
Sasha
mit vollem Interesse gelesen! Danke!