Dos & Don´ts der Bewerbung: 10 richtig gute Tipps

Wer sich in der Bewerbungsphase befindet, hat viele Fragen: Wie soll ich meinen Lebenslauf gestalten? Wie groß darf mein Foto sein? Wie schreibe ich ein gutes Anschreiben? Was soll ich als Gehaltswunsch angeben?
Diese Fragen haben wir zum Anlass genommen und mal eine (kurze) Liste der „Dos und Don´ts“ zusammengestellt.

Bewerber schwanken oft zwischen Selbstüberschätzung und Unsicherheit. Na klar, da kommt man als Absolventin frisch von der Hochschule und verfügt über aktuelles Wissen, Praxiserfahrung, war im Ausland usw. Oder man hat als Kandidat mit Berufserfahrung im letzten Projekt Erstaunliches geleistet.

Da ist man doch die Heldin. Oder der Held.

Leider kommt dann meist der Realitätsschock: Es klappt doch nicht so schnell wie gedacht und die Bewerbungsphase dauert länger als geplant.

Damit ihr die Situation in Unternehmen etwas besser einschätzen könnt, unnötige Fehler vermeidet, euch aber auf der anderen Seite nicht verunsichern lasst, hier zehn Tipps und Tricks für eure Bewerbung.

Do #1. Der Köder muss dem Fisch schmecken!

Was meint ihr, wie viel Zeit sich jeder Personalverantwortliche für eine Bewerbung nimmt? Die Zahlen sind ernüchternd: 18 Prozent nehmen sich zwischen zwei bis drei Minuten Zeit für eure Unterlagen. Manche sind noch schneller, und auch wer sich etwas mehr Zeit nimmt, bleibt deutlich unter zehn Minuten.

Was bedeutet das jetzt für euch? Ihr solltet eure Bewerbung so aufbauen, dass der Fisch (Recruiter) den Köder (Bewerbung) schnell schluckt (versteht). Überlegt euch also genau, wie ihr eure Stationen aufbaut, bewährt hat sich im Absolventenbereich: Studium und Schule/Ausbildungsweg, Praktische Erfahrungen (Studentenjobs, Praktika, Abschlussarbeiten), Nebentätigkeiten usw. So finden sich die wichtigen Stationen, die ja meist die für den Job relevanten sind, direkt auf der ersten Seite des Lebenslaufs.

Wer Berufserfahrung mitbringt, startet natürlich mit dieser. Hier reichen auch die letzten Jahre in aller Ausführlichkeit. Was länger als zehn Jahre zurückliegt, kann dann auch mit Stichworten angegeben werden, ebenso das Studium. Letzteres kann natürlich auch ganz weggelassen werden, wobei so eine Alma Mater auch immer etwas Verbindendes hat.
Achte bitte insgesamt auf ein übersichtliches Layout und aufeinander abgestimmte Unterlagen.

Do #2: Korrekte Rechtschreibung

Je begehrter euer Qualifikationsprofil ist (Java-Entwicklerin, SAP-Fachmann), umso mehr Rechtschreibfehler verzeiht man euch. Wer sich im Marketing bei einem großen Unternehmen bewirbt, sollte sich besser keine Schnitzer erlauben. Bei Programmierern drücken Recruiter auch mal ein Auge zu.

Trotzdem: Schade, wenn man sich durch Nachlässigkeit Chancen verbaut. Lass daher deine Unterlagen immer von jemandem gegenlesen. Das gilt besonders für Bewerber, deren Muttersprache eine andere als deutsch ist ( – die ist für uns schon manchmal schwer genug;-))

Do #3: Anregungen und Beispiele suchen

Warum jedes Mal das Rad neu erfinden? Es gibt gute Beispiele und Vorlagen, die ihr als Grundlage verwenden könnt. Die Betonung liegt auf Grundlage! Bitte fühlt euch frei, wenn ihr Teile verändern wollt. Achtet nur immer darauf, dass ihr bei der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit bleibt (siehe Do #1).

Hier seht ihr einen Muster-Lebenslauf für einen Prozess-Ingenieur:

Lebenslauf-Muster, klassisch
Lebenslauf-Muster, klassisch

Do #4: Anschreiben und Lebenslauf aufeinander abstimmen

Um schnell zu erfassen, was ihr könnt und was ihr bis dato bereits gemacht habt, sollte der Lebenslauf ausreichend sein. Dieser ist eure wichtigste Unterlage! Das Anschreiben ist eine wichtige Ergänzung, das Highlights aus dem Lebenslauf aufgreift und eure Motivation zeigt.
Am besten geht ihr so vor, dass ihr euch die Stellenausschreibung genau durchlest und zum Unternehmen recherchiert. Dazu passend formuliert ihr dann das Anschreiben.

Hier ein Beispiel, das zum obigen Lebenslauf passt:

Anschreiben Prozessingenieur
Anschreiben Prozessingenieur

Don´t #5: Fehler und grobe Schnitzer in der E-Mail-Bewerbung machen

Es ist ganz einfach: Denkt wieder an Do #1 und ihr habt es eigentlich! Bitte beachtet:

  • Die E-Mail-Adresse sollte dem Empfänger angepasst sein: Also „sebastian.schmidt@googlemail.de“ statt „loverlover@gmail.com“. Die letzte Adresse hat ein Bewerber wirklich verwendet!
  • Keine Rechtschreibfehler
  • Einen sinnvollen Betreff angeben, am besten die Referenznummer der Stellenausschreibung
  • Ein kurzes Anschreiben in der Mail verfassen, das eure Pluspunkte ganz schnell klar macht.
  • Bitte alle Unterlagen in einem PDF zusammenfassen.

Do #6: Online-Profile ausfüllen

Online präsent zu sein, wird immer wichtiger. Vor allem die beruflichen Online-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn bieten sich hierfür an. Hier solltet ihr eure Lebensläufe mit beruflichen Stationen und eurer Ausbildung ausfüllen. Außerdem solltet ihr unbedingt darauf achten, dass …

  • Ihr ein gutes Profilbild von euch verwendet. Es sollte professionell und ansprechend wirken.
  • Arbeitet in den Feldern „Ich suche“ und „Ich biete“ mit Schlüsselwörtern. Danach suchen Recruiter und Personalvermittler. Arbeitet hier mit Wiederholungen in verschiedenen Schreibweisen wie Maschinenbauingenieur und Maschinenbau-Ingenieur. Sonst könntet ihr bei einer Recherche übersehen werden.
  • Felder, die ihr nicht ausgefüllt habt, schaltet bitte auf „nicht sichtbar“.

Do #7: Das Vorstellungsgespräch vorbereiten

Jedes Vorstellungsgespräch solltet ihr sorgfältig vorbereiten. Dazu gehört:

  • Eure Unterlagen noch einmal lesen.
  • Informationen zum Unternehmen zusammenstellen
  • Gehaltsvorstellung recherchieren
  • Dresscode beachten

Und besonders wichtig:

Die fängt meistens mit einer harmlosen Frage an wie „Schön, dass Sie sich bei unserem Unternehmen beworben haben. Jetzt haben wir bereits einiges über uns erzählt. Erzählen Sie doch einmal über sich!“

Bäm! Eure Bühne!

Fünf bis sieben Minuten habt ihr nun Zeit, über euch zu erzählen. Das fällt den meisten von uns nicht so leicht, auch wenn man erst einmal denkt: Mensch, meinen Lebensweg, den kenne ich doch! Hier hilft es tatsächlich, sich vor den Spiegel zu stellen und zu üben. Zur Selbstpräsentation gehört natürlich der Lebensweg, aber auch Überlegungen dazu, warum ihr euch für eine bestimme Hochschule entschieden habt. Oder mit was genau ihr euch in eurem letzten Job befasst habt.

Besonders souverän wirkt es, wenn ihr euch einen Rahmen zu eurem Lebensweg überlegt.

Zum Beispiel: Ein Teilnehmer in einem Vorstellungsgespräch verwendete dafür folgendes Bild: „Ich bin ein Junge von der Küste! Daher habe ich mich im Laufe meines Maschinenbau-Studiums an der Universität X für die Vertiefungsrichtung Energie- und Verfahrenstechnik entschieden. Heute möchte ich unbedingt Offshore-Windkraftanlagen bauen.“ Zusammen mit seinem ostfriesischen Dialekt passte das hervorragend. Auch wenn seine Selbstpräsentation schon Jahre her ist, kann ich mich immer noch gut an ihn erinnern.

Do #8: Die Business-Etikette wahren

Wahrscheinlich sage ich euch nichts Neues: Pünktlich, zuverlässig, höflich solltet ihr im Umgang mit Unternehmen bzw. deren Vertretern sein. Das gilt übrigens auch umgekehrt. Wenn euch ein Unternehmen lange warten lässt, immer unfreundlich reagiert, solltet auch ihr es von eurer Liste streichen.

Zu den absoluten Don´ts gehören übrigens:

  • Die Unwahrheit sagen
  • Sich nicht über die eigenen Ziele im Klaren sein
  • Hochnäsigkeit, Alkohol, diskriminierende Äußerungen

Do #9: (Non-)Verbale Kommunikation üben

Eine Untersuchung in den 70-ern (Mehrabian) fand heraus, dass das, WAS ihr sagt, nur zu sieben Prozent vom Gegenüber wahrgenommen werden. Der Rest der Wirkung entsteht durch Gestik, Mimik, Stimme. Auch wenn diese Zahlen die Untersuchung nur verkürzt wiedergeben, gibt es ein starkes Zusammenspiel zwischen nonverbaler und verbaler Kommunikation: Versucht doch einfach mal, verschiedene Anliegen auf unterschiedliche Art und Weise zu sagen und beobachtet, was passiert.

Do #10: Frechheit siegt

Wer nicht fragt, der nicht gewinnt. So einfach ist das. Wenn ihr auf einer Jobmesse ein gutes Gespräch mit einem Mitarbeiter hattet, fragt nach der Visitenkarte. Ohne zu fragen, bekommt ihr diese vielleicht nicht. Fragt eure Kontakte aus Unternehmen, ob diese sich mit euch vernetzen möchten. Fragt nach Tipps. Fragt nach mehr Gehalt.

Hier noch einmal für euch zusammengestellt, gerne auch zum Weitersagen:

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